Rathaus Lübeck – Sanierung Kellerwände

Rathaus Lübeck, freigelegte Gründung

Rathaus Lübeck, freigelegte Gründung

Im Keller des Rathauses Lübeck war es zu erheblichen Problemen infolge von Durchfeuchtungen der Außenwände gekommen. Es wurde angenommen, dass die Ursache der Durchfeuchtungen zu erheblichen Teilen aus Schichtenwasser herrührte, das von außen gegen die Kellerwände drückte.

Die Arbeitsgemeinschaft Historische Bauten, die bereits die Sanierung von Baldachin und Gewölbe durchgeführt hatte, wurde mit der Planung und Überwachung des Baugrubenverbaus beauftragt.

In den Jahren 2011 und 2012 wurde eine Dickbeschichtung aufgebracht. Zur Durchführung dieser Arbeiten an den bis ca. 5 m tief reichenden Kellerwänden wurde ein Baugrubenverbau erforderlich, bei dem dafür gesorgt werden musste, dass auch die Horizontalschübe des Kreuzgewölbes des Kellers aufgenommen wurden. Als Verbauverfahren wurde ein Berliner Verbau vorgesehen. Die Gurtungen des Verbaus wurden so gewählt, dass die horizontalen Abstützungen an den Gurtbögen der Gewölbe in richtiger Höhe erfolgten.

Abfangungen der historischen Lichtschächte

Abfangungen der historischen Lichtschächte

Es ergaben sich in der Ausführungsphase unvorhergesehene Komplikationen, weil beim Ausschachten mehrere vorher nicht sichtbare historische Kellerlichtschächte freigelegt wurden, die vom Denkmalschutz als erhaltenswürdig angesehen wurden. Da diese Lichtschächte jedoch keine taugliche Gründung hatten, mussten sie mit einem aufwändigen Verfahren an den Kelleraußenwänden verankert werden.

Weiterhin ergab sich die Notwendigkeit, die vorgeblendete Fassade der Arkadenfront an der Breiten Straße in Bodenhöhe abzufangen, da nicht zu erkennen war, ob und wie diese am Hintermauerwerk verankert war. Hierzu wurden die Granitsteine am Sockel der Arkadensäulen mit Vorspannung an den Säulen verankert, so dass sie Konsolen für die Fassaden bildeten.