Sanierung Berchfriede Roggenhorst

Berchfried Roggenhorst

Das Gebäude auf dem Gut Roggenhorst vor den Toren der Hansestadt Lübeck stammt aus dem 16. Jahrhundert. Einst war es vermutlich dreistöckig und diente als eine Art Sommerhaus. Das Gewölbe im Inneren liegt tiefer als die Umgebung. Das gleichbleibend kühle Raumklima brachte dem Gebäude den Spitznamen „Kartoffelkeller“ ein.

Gewölbe

 

Von dem ehemaligen Sommerhaus ist heute nur noch das untere Stockwerk mit dicken Mauern aus Feld- und Backsteinen erhalten. Das Gebäude ist in einem sehr schlechten Zustand, weist große Risse und loses Mauerwerk auf. Die Arbeitsgemeinschaft Historische Bauten wurde beauftragt, die Planung für eine Konstruktion zur Sicherung des Gewölbes zu entwickeln. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Deecke, den Baugrundsachverständigen des Baukontors Dümcke sowie der Stadtarchäologin der Stadt Lübeck.

Mit Berchfriede (auch Bergfried oder Burgfried) bezeichnete man sowohl den unbewohnten Hauptturm einer mittelalterlichen Burg, als auch andere Turmarten wie Belagerungstürme, Glockentürme oder Speicherbauten. Im Falle von Roggenhorst handelte es sich allerdings nach aktueller Forschung mit hoher Wahrscheinlichkeit nach um eine Art bürgerliches Sommerhaus, in dem gefeiert und übernachtet werden konnte. (Michael Scheftel: Der ehemalige „Berchfrede“ auf dem Gut Roggenhorst – Eine baugeschichtliche Untersuchung, 2008)